Wenn wir über das Thema Gewalt und therapeutisches Handeln nachdenken, denken wir zunächst an traumatisierte Patient:innen, die Opfer von Gewalt wurden und unsere Hilfe benötigen.
Gewalt kommt im therapeutischen Alltag der meisten Therapeut:innen aber in vielfältigen weiteren Erscheinungsformen vor. Dies reicht von gesetzlich legitimierter Gewalt im Rahmen von Unterbringungen oder Betreuungen über strukturelle oder institutionelle Gewalt bis hin zu direkten und indirekten Formen von Gewalt während der Therapie, die von Therapeut:innen und auch von Patient:innen ausgehen kann. Individuelle Auswirkungen von Gewalterfahrung außerhalb der Therapie werden im Rahmen der Therapie häufig thematisiert, wohingegen individuelle Auswirkungen von Gewalterfahrung innerhalb der Therapie deutlich seltener zum Thema gemacht werden und sogar weitgehend tabuisiert sind. Dies gilt auch für den Einfluss gesetzlich legitimierter Gewalt auf diejenigen, die diese ausüben. Die vorgenannten Punkte ließen sich durch viele weitere ergänzen und deuten die Vielgestaltigkeit des Themas an.
In dem diesjährigen Psychotherapie Symposium sollen die verschiedenen Erscheinungsformen von Gewalt, deren Folgen und Bearbeitung im Kontext therapeutischen Handelns näher beleuchtet und Wege zu einer gewaltfreieren Psychiatrie und Psychotherapie aufgezeigt werden.“
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